Bogotà - Armenia

Der erste Fahrtag sollte uns bereits fordern Regen! - Nach dem Frühstück und einem aufgewärmten Tinto-Kaffee, war es an der Zeit unsere Regensachen vorzubereiten. Diese Dinger wollten wir eigentlich nicht nutzen und möglichst weit unten verstauen. Denkste 🤔

Bei Adventures 57 wurden nun die Fahrzeuge zusammen geprüft und die Restzahlung getätigt. Eine kleine Instruktion zur Motorradbedienung rundete die Vorbereitung ab.

Aufgestiegen - der BMW ein Brummeln entlocken - und los geht's. Schnell raus aus der Stadt. Das dachten wir anderthalb Stunden später noch immer! Dieser Verkehr und diese Strassen. Teilweise führten vier Spuren rein und vier Spuren raus. Manchmal fehlten Gullydeckel oder sonstige kleine Streckenabschnitte. Den Blinker nutzt man hier nach Lust und Laune, er hat aber keine Bedeutung oder stimmt nur zufällig mit der eingeschlagenen Richtung überein. Wir sollten uns aber täuschen, wenn wir dachten - schlimmer gehts nimmer .. 

Irgendwann war es soweit, wir konnten der Abgas- und Staubwolke entgehen und es ging runter von 2600m. Nebel mit 8 Grad, so zeigte sich uns der nächste Abschnitt. Doch plötzlich, bessere Sicht - auf eine wunderschöne grüne Landschaft. Fast freie Fahrt mit ersten Kurven. Wir fühlten uns nun auf dem richtigen Weg. 

Doch Kolumbien wollte uns alle Seiten der Strasse zeigen. Das letzte kurze Stück vor Armenia sollte unsere Geduld auf die Probe stellen. Eine Strasse mit zwei Spuren war voll - und ich meine voll. Wahrscheinlich haben wir auf diesem Abschnitt sämtliche Lastwagen von Kolumbien gesehen. Entweder entgegenkommend oder beim Überholen. Habe ich schon erwähnt, dass der Blinker oftmals nur gesetzt wird um die neusten LED-Konstruktionen zu präsentieren. Überhaupt die Leute sind verrückt nach LED (Gerry, das wäre was für Dich..). Links und rechts wieseln die 200ccm Motorräder vorbei, geladen und gefüllt mit allen möglichen Kuriositäten. Die Luft ist permanent mit Diesel angereichert. 

Die Kilometer mussten zäh erkämpft werden und es dunkelte bereits. Nun schlug die Stunde der LED-geschmückten Trucks, Autos und selbst Motorrädern. Manchmal so geblendet war der Strassenverlauf nicht immer klar ersichtlich. Die fast acht Stunden Fahrzeit, die Konzentration, der Verkehr - alles forderte seinen Tribut so das wir abends um cht nicht mehr weiter fuhren und uns in Armenia schnellstmöglichst ein Hotel suchten.

Duschen, ein Bier aus der Hotelbar, Steakhouse - in dieser oder ähnlicher Reihenfolge verbrachten wir unseren kurzen Abend.

Kilometerstand bei Motorradübernahme: 15'224